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Interview mit Rolf Nebe – Mein Lieblingsverein Teil 1

Mehr Verein geht nicht… Rolf Nebe ist seit 50 Jahren Vereinsmitglied und somit auch am längsten mit dem SV Althen 90, bzw. dem Vorgänger Traktor Althen verbunden. Er hat viel interessantes aus seinem Fußballerleben und der Vereinsgründung zu erzählen. Sein Lieblingsverein gehört zu seinem Leben und Rolf zum Verein. Im Teil 1 spricht er mit unserem Vereinsvorsitzenden Daniel Baumgärtner über seine fußballerischen Anfänge und seinem Eintritt in den Verein.

Werte Sportfreunde des SV Althen 90 und darüber hinaus. Da ich die Ehre habe, nun mehr als 50 Jahre meinem Lieblingsverein nicht nur anzugehören, sondern viel mehr, mein Leben als das zu bezeichnen, was es war. Es war und ist eine Lebensgeschichte voller Tiefen und Höhen, in der ich zu Anfang als Spieler und später als Trainer und Funktionär arbeiten und wirken durfte. Mein Name ist Rolf Nebe, den Älteren sicher bekannt, den Jüngeren werde ich mich hier vorstellen.

Daniel: Rolf wie kam es dazu, eine so lange Verbindung mit dem Verein SV Althen 90 (Vorgänger Traktor Althen) einzugehen?

Rolf: Nun das lag sicher mit daran, dass mein Großvater Erich Nebe und mein Vater Ronald Nebe Mitbegründer des Vorgängervereins Traktor Althen waren.

Daniel: Hattest du schon immer das Fußballblut in deinen Genen?

Rolf: Kann man so sagen. Mein Großvater spielte seiner Zeit in der zweithöchsten Spielklasse und mein Vater sowie meine Brüder Henry, Frank und Rainer Nebe waren ebenfalls, wie man so sagt fußballverrückt.

Daniel: Wann begannen deine ersten Fußballschritte?

Rolf: Mein Fußballleben begann bei Fortschritt Borsdorf im Knaben und Schülerbereich. So nannte man das zu DDR-Zeiten. Ich kann mich noch gut an meine Mentoren Hans Große und Kurt Richter (sein Markenzeichen war, dass er als Trainer gleich mal in Pantoffeln ein Training leitete) erinnern. Traktor Althen hatte diesen Nachwuchsbereich nicht. Das sollte sich aber später ändern.

Daniel: Wann begann der Weg beim damaligen Traktor Althen?

Rolf: Es war der 17.02.1971, als alles mit meinem Eintritt in meinen geliebten Dorfverein begann. Wir hatten eine gemischte Jugend, in der man von 14 -18 Jahre spielberechtigt war. Unsere Truppe, bestehend aus genau 11 Spielern. Das Durchschnittsalter von 14 Jahren war noch sehr jung, eigentlich zu jung. Fast jedes Spiel wurde zweistellig verloren. Der Negativrekord war gegen Liebertwolkwitz, als wir mit 26:0 verloren. Das erklärte sich daher, dass wir gegen Mannschaften spielten, die ein Durchschnittsalter von 17 bzw. 18 Jahren hatten. Aber wir 11 Mann bzw. Männlein hielten zusammen. Nur 2 Spiele spielten wir unterbesetzt.

Daniel: Der Zusammenhalt muss enorm gewesen sein, um das mit nur 11 Spielern durchzustehen!

Rolf: Ja, das war er. Wir sind mehrfach, bei Wind und Wetter mit dem Fahrrad Strecken bis zu 12 km gefahren und hatten zuweilen nur 8 Fahrräder. Mit den Jahren wurde das besser. Wir wurden älter und hatten bessere Transportmöglichkeiten. Und das Wichtigste, wir fingen an Spiele zu gewinnen. Im letzten Jahr gewannen wir alle Spiele, da wir ja nun fast durchgängig 18 Jahre alt waren.

Daniel: Was hat dir nicht so gefallen, zu dieser Zeit?

Rolf: Wir hatten äußerst schlechte Bedingungen was einen Sanitärtrakt betrifft, denn wir hatten schlichtweg keinen. Das kam erst viele Jahre später. Unter diesen Bedingungen würde heute kein Mensch mehr in einen Verein eintreten. Aber vielleicht hat uns dieser Umstand noch mehr verschworen.

Daniel: Wie ging dein Weg weiter?

Rolf: Nach meiner Armeezeit kam der Sprung in den Herrenbereich und nach vielen Jahren, die manch Erfahrung brachten, kam neben der Zeit des Spielens, auch die Zeit des Leitens. Der Verein brauchte Schiedsrichter und Nachwuchstrainer. Ich wurde beides. Über die Zeit, in der ich richtig Verantwortung übernahm, berichte ich dann in Teil 2.

Daniel: Vielen Dank bis hierher lieber Rolf und bis dann zum Teil 2 …